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Sonntag, 22. Mai 2016, 12:00

UJ-Hommage von Pepe Lienhard

Konzert "Swing live" der Pepe Lienhard Big Band mit einer Hommage an Udo Jürgens

Obwohl kein spezielles Konzert ausschließlich mit Udo Jürgens-Stücken, begannen doch beide Auftritte der Pepe Lienhard Big Band mit „Was ich dir sagen will“ instrumental am 15. und 16. Mai in Köln. Die Songs blieben an Sonntag und Montag mit marginalen Änderungen in der Reihenfolge jeweils dieselben.
Nach der Begrüßung durch Lienhard startete die Band montags direkt mit der ersten Swing-Nummer, „April in Paris“ von Count Basie. Der erste Gesangspart gebührte Dorothea Lorene aus den USA, die zunächst „Big spender“ großartig zum Besten gab und anschließend Ella Fitzgeralds „How high the moon“ interpretierte. Der nächste Instrumentaltitel „Sweet Georgia brown“ stammte wiederum von Count Basie, welchen Udo Jürgens sehr verehrte.
Der Kanadier Kent Stetler, den Pepe Lienhard als jungen „Crooner“ vorstellte, trat nun mit zwei Sinatra-Nummer auf, „The lady is a tramp“ und „I’ve got the world on a string“.
Ein Stück aus dem Oscar-prämierten Film „Whiplash“, der die Geschichte eines jungen Schlagzeugers in New York erzählt, sorgte dafür, dass man sich erneut vom Können des Drummers Peter Lübke überzeugen konnte, der beim minutenlangen Solo-Part von „Caravan“ alles gab.

„Orange colored sky“, „On a clear day you can see forever“ und „Tuxedo junction“ waren die nächsten Songs, die vorgetragen wurden von der Jazz-Vocalgroup „The Voices“, welche bei der Tournee „Der ganz normale Wahnsinn“ von Udo Jürgens 2012 bereits engagiert waren.
Das nächste Highlight war der Auftritt von Pino Gasparini, der unmittelbar Stimmung in die Philharmonie brachte und mit Tanzschritten und Sprüngen Lebensfreude pur ausstrahlte. Er sang die Louis Prima-Klassiker „Buona sera“ sowie „Just a gigolo / I ain’t got nobody“. Da das Publikum sehr begeistert reagierte, folgte im Anschluss noch „Oh, Marie“, welches am Sonntag nicht gespielt wurde.
Pepe Lienhard erzählte, dass er mit Pino Gasperini seit 47 Jahre (!) auf der Bühne stünde, sie sich blendend verstehen und täglich telefonieren würden, was von einer sehr innigen und tiefen Freundschaft zeugt.
Unmittelbar vor der Pause kamen erneut die "Voices" auf die Bühne, die den beliebten Standard „In the mood“ von Glenn Miller interpretierten.

Der zweite Teil des Konzerts begann mit Instrumentaltiteln, Count Basies „Jumpin‘ at the woodside“ und „I’ll never smile again“ sowie Rob McConnells „Just friends“.
Nun war es wieder an Dorothea Lorene, gekonnt Ella Fitzgeralds Songs „Mr. Paganini (You’ll have to swing it)“ und „Bye-bye, blackbird“ eine Stimme zu geben.

Nach den rein instrumental vorgetragenen Nummern „Body and soul“ sowie „On fire“ kam der Punkt des Abends, auf den die zahlreichen Fans im Publikum gewartet hatten: Pepe Lienhard moderierte die rund 40-minütige „Hommage an Udo Jürgens“ an. Er erzählte, dass er keinesfalls einen Udo-Imitator auf der Bühne haben wollte, während die Band im Hintergrund die Original-Arrangements spielen würde. Dies wäre bestimmt auch nicht im Sinne des Geehrten selbst gewesen, zeigte er sich sicher; also wurden die Stücke neu interpretiert und arrangiert.
Ebenfalls berichtete Lienhard vom Kennenlernen und Zusammenfinden mit Udo Jürgens, über das er unendlich dankbar sei. Auch, dass Jürgens‘ sehr stolz auf seine Band war, erwähnte er, sodass dieser während der letzten Tournee ohne ihn extra eingeflogen wäre, um sich einen Auftritt anzusehen.
„The Voices“ trugen zu Beginn der Hommage „Was ich dir sagen will“ vor, gefolgt von einem instrumentalen „Udo-Jürgens-Swing-Medley“: „Ich war noch niemals in New York“ / „Bleib‘ doch bis zum Frühstück“ / „Schenk‘ mir noch eine Stunde“ / „Ich war noch niemals in New York“. Bei letzterem kamen auch - wie in „alten Zeiten“ - Kent Stetler mit einem Auszug aus „How about you“ und Dorothea Lorene mit „New York, New York“ auf die Bühne. Hier wurde es sehr emotional, hatte man doch noch die Bilder der letzten Tournee im Gedächtnis: Udo Jürgens mit Kent Stetler beim Duett sowie mit Dorothea Lorene, mit deren Hand, die er zum Schluss nicht erreichten konnte, auch symbolisch der Traum vom Entfliehen nach New York und von der Freiheit ein Ende nahm. Als der Pianist nun noch ohne weitere musikalische Begleitung die ersten Takte von „Ich war noch niemals in New York“ anschlug, gefolgt von Pepe Lienhard mit seinem Saxophon, der solo den Refrain wehmütig und mit viel Gefühl spielte, stellte sich Gänsehaut ein und nicht wenige hatten ob der schönen Erinnerungen Tränen in den Augen.
Die nächsten beiden Stücke hatte Ralf Hesse neu arrangiert, den Udo Jürgens bei den Tourneen öfter schon als Solisten hervorgehoben hatte. Den Beginn machte Dorothea Lorene mit „If I never sing another song“, welches Pepe Lienhard als sein persönliches Lieblingslied von Jürgens‘ bezeichnete. Auch zeigte er sich überzeugt davon, dass dies ein größerer Hit als „Strangers in the night“ geworden wäre, hätte Frank Sinatra es jemals aufgenommen.
Weiter ging es mit „Vielen Dank für die Blumen“ von den „Voices“, das Hesse mit Dixieland-Elementen erfrischend aufgepeppt hatte.
Als Pepe Lienhard anschließend das „Hit-Medley“ mit „Siebzehn Jahr‘, blondes Haar“ / „Aber bitte mit Sahne“ / „Ein ehrenwertes Haus“ / „Griechischer Wein“ / „Mit 66 Jahren“ ankündigte, war die Stimmung auf dem Höhepunkt ankommen: das Publikum stand auf, tanzte, sang und klatschte mit. Beinahe wie früher – hätte nicht diese eine besondere Person gefehlt… Hier wurde es einem nochmals brutal bewusst.

Eine Reprise von „Ich war noch niemals in New York“ mit allen Musikern bildete den Abschluss der würdigen Hommage an Udo Jürgens.
Als Zugabe wurde noch ein Standard mit den „Voices“ gespielt, „Sing, sing, sing“ von Benny Goodman, bevor sich die Big Band verabschiedete. Pepe Lienhard zeigte sich überwältigt von den Publikumsreaktionen, erwähnte auch, dass ihm ähnliches bei den Konzerten in der Schweiz noch nicht passiert wäre und er und die Band nun voller Vorfreude auf die weiteren Termine in Deutschland im Herbst seien.
Im Anschluss gab es noch eine „Signierstunde“, bei der interessierte Gäste die Möglichkeit hatten, sich ein Autogramm zu holen, Fotos mit Pepe Lienhard zu machen oder noch ein kurzes Wort mit ihm zu wechseln.

Alles in allem ein großartiges Konzert mit hervorragenden Musikern, fantastischen Solisten und sorgsam ausgewählten Titeln. Beeindruckt haben auch Pepe Lienhards oft sehr persönliche Worte, in denen er erneut zum Ausdruck brachte, wie sehr Udo Jürgens ihm jeden Tag fehle oder aber auch, dass er sich sicher sei, dass dieser beim Konzert „jetzt bei uns sei“. Das machte die Auftritte sehr emotional und authentisch.








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Gabriele

unregistriert

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Mittwoch, 9. November 2016, 00:33

Mehr erfahren

Habe mich heute hier angemeldet, um ein bisschen hier mehr über Udo Jürgens zu erfahren bzw. mich auszutauschen.

Leider habe ich diesen großartigen Künstler nicht live erlebt, was ich bis heute bedauere. Viele DVDs von ihm von seinen Live-Konzerten helfen mir über diese Enttäuschung hinweg, da ich leider an seinem letzten Konzert (hatte ich damals nicht gewusst) nicht teilnehmen konnte. :(

Da ich noch keine Forumserfahrung habe, weiß ich nicht, ob ich hier so einfach schreiben kann. Wäre schön, wenn mir jemand antwortet wie das hier so abläuft.

LG Gabi