Du bist nicht angemeldet.

1

Dienstag, 5. Juni 2007, 11:58

Offener Brief an Udo Jürgens

Lieber Udo Jürgens,
am Sonntag abend hast Du Dich in Kassel im Hotel bitter über Deine Fans beklagt. Es sind immer die gleichen Leute in den ersten Reihen, es wird viel zu früh gestürmt, man lauert Dir auf. Lange habe ich überlegt, ob ich diesen Brief überhaupt schreiben soll. Ich habe mich aber entschlossen, meinem Ärger Luft zu machen.
Du bist beneidenswert, da Dich die Fans ja offensichtlich so gerne sehen, daß sie alles Menschen mögliche auf sich nehmen, um Dir von Konzert zu Konzert hinterher zu reisen und dann auch immer nahe bei Dir/ an der Bühne sein wollen. Was für ein Schlag ins Kontor also, auch für mich, wenn man dann hört, das dem Star das alles nicht Recht ist! Viele Menschen haben Dich für sich auf ein Podest gestellt. Du betrittst dieses Podest dankbar und dann das...
Es scheint die Kehrseite der Medaille des "prominent seins" zu sein, das Fans dich regelrecht "verfolgen". Ich möchte richtig verstanden werden: Das Fans sich an ein Haar, das Du verloren hast, klammern und dann auch noch sammeln oder den Tisch , an dem Du gesessen hast, ehrfurchtsvoll betrachten und ihn fast zum Altar machen, finde auch ich bedenklich. Aber es sind auch Deine Fans, und da rechne ich mich ausdrücklich dazu, die zu Dir stehen, und die tapfer und gerne dafür eingetreten sind, Deine Musik gerne zu hören. Ich gehe zu Deinen Konzerten seit 1983, ich war neun Jahre alt und in der Schule war das nicht immer leicht zuzugeben, das man Udo Jürgens hört! Heute noch ernte ich manchmal grosses Erstaunen. Mir ist das alles egal, da mir die Musik, die Du machst gefällt und sie mich irgendwie berührt. Mir ist der Mensch hinter der Musik deswegen nicht unsymphatisch geworden ob Deiner Äusserungen vorgestern, ich möchte nur versuchen, die andere Seite zu beleuchten.
Vielen von uns ist Dein Leben so bekannt wie unser eigenes. Wir betrachten dich als Freund, obwohl wir Dich gar nicht kennen. Wir sind dankbar für einen Händedruck an der Bühne, für ein Foto, ein Autogramm. Und auf der Bühne ist der Star Udo Jürgens seinen Fans ja auch dankbar, " Ich nehm´s in Demut an". Viele Deiner Fans, und bis Sonntag zählte ich mich auch dazu, haben nie zu unterscheiden gelernt zwischen den beiden Udo´s, dem Privatmann und dem Star. Sei Dir sicher, daß ich nicht wieder in einer Hotelbar auf dich treffen wollen werde. Ich möchte in meiner Freizeit auch nicht mit geschäftlichen Dingen, und das sind Fans wohl für Dich, belästigt werden! Ich habe also auch alles Verständnis für Deine Sichtweise der Dinge.
Abschliessend zum "Bühne stürmen" sei gesagt, dass ich die Zeit auch nicht immer für richtig halte, aber irgendeiner läuft los, und dann beginnt zumindest bei mir eine Art automatisierter Prozess und man läuft mit. Es scheint sich mit den Jahren eigebürgert zu haben, immer früher zu laufen, in Essen stand Dein Publikum ja sofort nach der Pause! Persönlich hat mir das "stürmen" zu Merci Cherie und zum Bademantelfinale auch besser gefallen, aber um weiter das Konzert zu sehen, muss man da einfach mit. Ich wäre sehr dankbar für ein klares Wort oder eine klare Regelung in dieser Hinsicht.
Vielleicht konnte ich etwas Licht in die "Fansache" bringen.
Für den Rest deiner Tournee weiterhin alles Gute und die besten Wünsche,

Sebastian

2

Dienstag, 5. Juni 2007, 16:23

Hallo Sebastian,

herzlichen Dank für Deine offenen Ansichten. Zunächst würde mich interessieren, ob der Brief wirklich offen auch an Udo geht?

Ich hoffe einmal, dass die Worte „Viele Deiner Fans, und bis Sonntag zählte ich mich auch dazu“ nicht so ernst gemeint sind.

Aber ad rem:
Udo’s Kritik an den „immer gleichen Fans“ ist ja steinalt. Er hat aber in der Sache teilweise Recht und ich kann den Kern seiner Kritik, die vielleicht falsch rüberkommt, gut verstehen:
Wenn eine Dame, die sich beinahe um sein Einstecktuch mit anderen Fans nahezu kratzend und beißend prügelt und jenes dann nach dem Ergattern auch noch in ihren Schlüpfer steckt und es Udo in aller Dreistigkeit noch zum Autogramm am Ende hinhält und nicht den Mörser-Einschlag neben sich hört, wenn Udo sagt: „Du hast doch schon genug!“, dann kann ich das alles sehr gut verstehen.
Wobei die pauschale Kritik an „Konzerttouristen“ bei einigen sicher unangebracht ist. Udo geht es meines Erachtens um die Konzertbesucher, die ihm dann auch noch nachstellen, indem sie sehr penetrant seine Nähe suchen und ihn mit Dingen belämmern, die eher erotischer Natur sind und/oder weniger mit der Zuneigung zu seiner Musik zu tun haben.
Leider trifft Udo dann mit der Kritik auch die „wirklichen Fans“.
So sind in der Vergangenheit oft Ute und Ekki als Konzertouristen beschimpft worden. Meiner Meinung nach völlig unhaltbar. Ich habe die beiden bei diversen Konzerten mit erlebt und kann nur sagen, die beiden haben einfach nur Freude an Udo’s Musik und reden im VIP-Raum nicht so einen Blech wie andere Besucher, nämlich stets bezogen auf Udo’s Schaffen. Auch klauen die beiden nicht wie andere Konzerttouristen die Sektgläser aus dem VIP-Raum.
Insofern trifft Udo’s Kritik augenscheinlich zunächst auch jene (aber zu Unrecht).
Ich bin aber der festen Überzeugung, dass er das eigentlich nicht so meint. Bestärkt wird sein Eindruck immer nur dann, wenn einige Zwischenrufer ihm die Pointen klauen, indem sie „Warum nur, Warum“ einwerfen „habe ich so viele Lieder geschrieben….“ – wir wissen alle, dass er diesen kleinen Witz immer einbaut, aber warum müssen diesen zerstören? Daher ist der Rückschluss auf dauerhafte Konzertbesucher von Udo leicht und auch bestätigt.

Auch muss man immer das sehen, was hinter dem Vorhang abläuft, dass Leben als Promi ist sicher nicht ganz leicht und für uns schwer vorstellbar. Dennoch ist Udo immer noch der „Star zum Anfassen“ geblieben mit einem starken Fanbezug. Dies ist bei anderen Stars ganz anders, die können sich noch nicht einmal ungestört 10 m auf der Straße bewegen.
Ich kann mir daher vorstellen, dass die Angebote an ihn in einer Vielzahl leider nicht auf seine Musik, sondern auf andere Dinge bezogen sind. Und dies stimmt ihn natürlich genervt.

Wenn man sich dieses Schauspiel, das sich im November 2006 in Dresden abgespielt hat, einmal verinnerlicht, mit anschließender Entschuldigung im Forum durch die betroffene Person, dann kann ich mir nur an den Kopf fassen. Das ist einfach nur derb und unglaublich. Wenn Udo genervt ist, dann kann ich das sehr gut verstehen.

Mein Vorschlag ist daher der, die Störenfriede eines Konzerts an den Pranger stellen und die friedlichen Fans unterstützen. Dies muss aber von uns ausgehen. Warum fordert keiner einen Ordner auf, jemanden, der stört, rauszuschmeißen? Ich habe das auch schon einmal gemacht. Die Leute nehmen sich sonst immer mehr Dreistigkeiten raus.

Zum Bühnestürmen (der Klassiker unter den Reizthemen):
Das Problem ist meiner Meinung nach hausgemacht.
1. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass meistens gar nicht die „Dauerkonzertbesucher“ der ersten Reihe den Sturm auslösen, sondern oftmals die angetrunkenen Chaoten und die Spaßmacher auf den Konzerten.
2.Es ist völlig richtig: wenn alle rennen, dann renne ich auch und dann hat nun einmal die erste Reihe klar einen Standortvorteil, daher besorge ich mir auch immer Karten aus der ersten Reihe. Auch wenn der Sound in der ersten Reihe derbe schlecht ist, aber das ist er in so vielen Hallen. Dies machen sicherlich viele andere für Udo bekannte Gesichter genauso.
3. Wenn Udo „Ich weiß, was ich will“ als erstes Lied nach dem Opening in der zweiten Hälfte spielt, dann muss man sich wirklich nicht wundern, wenn da einige losrennen.
4. Wenn man „Vielen Dank für die Blumen“ vor „Ich war…..New York“ spielt, aber will, dass erst beim letzteren Lied gestürmt wird, dann verlangt man auch Unmögliches.
5. In den letzten Jahren sind die Konzerthallen immer größer geworden (oft über 10.000 Plätze), dies zieht eine Unmenge von Chaoten an, die regelmäßig nur zum Partymachen, Saufen und Rumgrölen auf den Konzerten sind. Die kleinen Hallen (zB. CCH) werden nicht mehr angesteuert. Da gibt es zwar auch vereinzelnd Probleme, jedoch nicht in der Vielzahl wie jetzt. Die letzten Hamburg-Konzerte sind regelrecht zerstört worden, auch wenn’s Udo’s Lieblingsstadt und meine Heimat.
6. Wenn Udo möchte, dass einige seiner Lieder im Sitzen genossen werden, dann muss er etwas am Programmablauf drehen und zwar die erste Hälfte verlängern und im zweiten Teil früh mit dem „Partyteil“ beginnen.

So, sicherlich ist jetzt wieder eine Lawine losgetreten worden.
Ich bin gespannt.

Gruß an die Fangemeinde

Felix Geppert
<!-- w --><a class="postlink" href="http://www.felix-geppert.de">www.felix-geppert.de</a><!-- w -->

3

Dienstag, 5. Juni 2007, 17:38

Halli hallo,

ein kurzes Statement zu o. g. Thema muss ich auch loslassen:

1994 erging es mir wie Sebastian - ich war tief enttäuscht, wie Udo sich Fans wie mir gegenüber verhält. Inzwischen habe auch ich verstanden, dass es in der Tat nerven muss, wenn man vereinzelt auf "Stalker"-Fans trifft, die Einstecktücher klauen (s. o.) - insofern muss sich ein Fan, der z. B. 5 Konzerte besucht, aus meiner Sicht vermutlich nicht angesprochen fühlen, obwohl das nur Udo selber sagen kann.

Ganz super find ich Sebastians Anregung: Warum wird nicht klipp und klar der "Bühnensturm" geregelt / organisiert, wie es früher schon der Fall war - so unter dem Motto: Ab "Schnucki Putzi" darf gestürmt werden - vorher nicht...

Mir geht's nämlich wie den Vorrednern: Ich fange den "Sturm" mit Sicherheit nicht an - wenn die Massen sich aber bewegen, setzt halt ein "Udo-Automatismus" ein. Ich denke / hoffe, dass die meisten Udo-Fans so vernünftig sind, sich an eine "Absprache" zu halten.

Auf jeden Fall ist der Künstler Udo so großartig, dass ich über einige mir menschlich missfallende Äußerungen hinwegsehe, weil ich einfach verstehe, dass man (vor allem im "Renten-Alter") einfach mal in Ruhe gelassen werden möchte und nicht regelrecht belästigt werden mag.

Ich hoffe nur, dass Udo andrerseits auch uns jahrelangen, treuen Fans anerkennt, die in der Tat ein Leben lang auch gegen Widerstände sich uneingeschränkt aus tiefster Überzeugung zu ihm und seinem künstlerischen Schaffen bekannt haben.

Viele Grüße von Fan zu Fan sendet

Stephan

4

Dienstag, 5. Juni 2007, 18:22

Hallo stephan
Zu Deiner Meinung will ich sagen das mann wenn man hinten sitz nichts mehr sieht dann ist klar das man schon nach der Pause nach vorne laüft auch schon früh vorne sein möchte Für Udo war es in Essen Okay da hat er gesagt das Ärger mit der Ploizei bekäme und die gelder Zurück zahlen müsste als Witz. Wenn er jeztz auf den solokonzetten spielt belib doch bis zum Frühstück. Dann ist doch klar das wir nach vorne laufen udn unseren Spass auch haben oder wenn er wie iin berlin Spielt bis ans ende meiner Lieder ow es heisst seit vielen Jahrewn sitz ich ihr iich rufe so laut ich kann dann ist das Startzeichen gegeben
Ich finde es gut wenn es so ist driittes Lied wäre doch noch okay dann istes aber zeit nach Vorne zu laufen
Ich hoffe das viele meine Meinung anschliessen
Und Udo würde das wie in Essen verstehn oder das war doch super
würde mich über Eure Meinungen hier weitehin freun
Bis dann euer Musikan

5

Dienstag, 5. Juni 2007, 18:22

Hallo stephan
Zu Deiner Meinung will ich sagen das mann wenn man hinten sitz nichts mehr sieht dann ist klar das man schon nach der Pause nach vorne laüft auch schon früh vorne sein möchte Für Udo war es in Essen Okay da hat er gesagt das Ärger mit der Ploizei bekäme und die gelder Zurück zahlen müsste als Witz. Wenn er jeztz auf den solokonzetten spielt belib doch bis zum Frühstück. Dann ist doch klar das wir nach vorne laufen udn unseren Spass auch haben oder wenn er wie iin berlin Spielt bis ans ende meiner Lieder ow es heisst seit vielen Jahrewn sitz ich ihr iich rufe so laut ich kann dann ist das Startzeichen gegeben
Ich finde es gut wenn es so ist driittes Lied wäre doch noch okay dann istes aber zeit nach Vorne zu laufen
Ich hoffe das viele meine Meinung anschliessen
Und Udo würde das wie in Essen verstehn oder das war doch super
würde mich über Eure Meinungen hier weitehin freun
Bis dann euer Musikan

6

Dienstag, 5. Juni 2007, 19:29

Nun artet es schon wieder in die Diskussion "Bühnensturm" aus -tztztz...

Meine Meinung ist einfach die, dass der ZEITPUNKT des "Sturms" von Udo geregelt sein sollte und nciht von einer Horde besoffener Fans - sorry:-)

Gruß

Stephan

7

Dienstag, 5. Juni 2007, 20:18

richtig, das Hauptthema "Udo über seine Fans" von Sebastian wird nihct diskutiert.

Gleichwohl eine kurzes Statement noch zum Bühnensturm:
Stephan, bist Du wirklich der Meinung, dass das faktisch geregelt werden kann? Da sitzen 11.000 Menschen in der Halle und größtenteils auf glühenden Kohlen in der zweiten Hälfte, von denen plötzlich einer losrennt. Es wäre realitätsfremd, hier eine Regelung treffen zu wollen. Es rennen alle!
Wiewohl ich auch der Meinung, dass Udo keine Lieder kaputt gemacht werden dürfen, was des öfteren vorgekommen ist. Aber zur Lösung dieses Problems verweise ich auf oben.

Gruß
Felix

8

Dienstag, 5. Juni 2007, 20:19

Hallo nochnaml zum Thema Fans und Bühnensturm
Udo muss auch auf seine Fans rücksicht nehmen wie Sebastian schon geschrieben hat beim essen muss man ihn ja nicht stören aber er sollte doch wissen das die alle extar von weit angereist kommen auch was vom Konzert haben wollen und auch ihren Freunde haben es er soll doch froh sein wenn überhaupt noch welche vorne stehn auch wenn es die gleichen sind. ich hoffe auch das der brief von Sebastian an Udo weiter geht damit er den auch zu lesen bekommt was wir eigentlich alles tun um dabei zu sein wo er auch ist soalnge er noch da ist. Sollte er das akzeptieren
ich hoffe das sich noch mehr zu der lawine hier aüssern
Bis dann Euer Musikfan

9

Dienstag, 5. Juni 2007, 20:22

Hallo zusammen,

gerade habe ich den offenen Brief gelesen und bin schon sehr über die Wortwahl überrascht. Insbesondere über die Tatsache, dass Udo über ein Stürmen nach dem zweiten (!!!!) Lied wohl nie begeistert sein kann.
Ich persönlich frage mich sowieso, warum bei Solokonzerten überhaupt gestürmt werden muss. Gerade bei einem Programm wie dieses Jahr ist es doch wesentlich interessanter, einfach nur zuzuhören und die Texte und Musik auf sich wirken zu lassen. Wenn zum Schluß bei den Hits alle aufstehen und auch vor der Bühne Party ist, ist das sicher vollkommen okay. Ich habe so ein Konzert 2005 in Bamberg erleben dürfen. Dort standen alle Besucher bei den Hits, um sich aber bei den unbekannteren Songs absolut ruhig wieder hinzusetzen.
Schade, dass einige Besucher meinen, Solokonzerte mit normalen Hallenkonzerten vergleichen zu müssen.
Ich bin aber auch der Meinung, dass hier eine kurze Durchsage nach der Pause Wunder bewirken kann.
Bin ja mal gespannt wie es bei dem von mir besuchten Konzert auf Herrenchiemsee werden wird.

Viele Grüße,

Wupli.
Carpe Diem - Jetzt oder Nie

10

Dienstag, 5. Juni 2007, 23:17

Über lästige Fans darf man sich sehr wohl beschweren. Und das mit Recht.
In Essen habe ich solche jedoch nicht erlebt. Der Bühnensturm war zwar m. E. viel zu früh, aber alles in allem diszipliniert, ebenso der Rest des Abends vor der Bühne (wir konnten wie der Rest des "Saales" mucksmäuschen still sein!). Die wenigen umgefallenen Stühle habe ich selbst wieder aufgestellt, um Gefahren zu vermeiden, denn ich habe schon schlimme Drängeleien vor der Bühne erlebt. Diesmal aber nicht. UDOs Kommentar dazu hat sicher auch sehr zu entspannten Stimmung beigetragen.